Tag 7 - Die Süleymaniye-Moschee, Sonne am Bosporus und zwischen den Sehenswürdigkeiten


Letzter Tag und schon alles gesehen? Nicht ganz. Heute sind wir zur Süleymaniye-Moschee gelaufen. Vorbei am Kapali Carsi und der Universität. Die Uni ist übrigens komplett eingezäunt und hat an jedem Tor einen Wachmann stehen. Die Moschee selber ist ungefähr so groß wie die Blaue Moschee, aber dort war noch nicht so viel los. Keine lauten und wirklich alles fotografierenden Japaner. Vor der Moschee gilt immer, Schuhe aus und in die Tüte und ein Kopftuch auf. Wiedermal, diesmal eine Deutsche mit ihrer Tochter, haben kein Kopftuch angezogen. Man muss sich ja nicht komplett verhüllen, eine Mütze, wie es die Japaner machen reicht ja auch, aber als Zeichen des Respektes vor einer anderen Kultur und einer anderen Religion, macht man das. Besonders wenn in sämtlichen Sprachen vor dem Eingang darauf hingewiesen wird.
Die Moschee war von innen sehr schön anzusehen. Ein Bereich war für die Betenden abgetrennt aber die ganze Moschee war, wie auch die Blaue Moschee, mit Teppich ausgelegt. An den Wänden und in der Kuppel konnte man herrliche Malereien und Verzierungen sehen. Auch hier sind die typischen und sehr schönen Kacheln an den Wänden. Riesige Kronleuchter hängen von der Kuppel herab. Leider war kein Gebet zu diesem Zeitpunkt. Ich hätte gerne ein mal gesehen, wie so etwas von statten geht. Es leben schließlich so viele Türken in Deutschland, dass ich gerne die Chance genutzt hätte, einen wirklichen Eindruck von ihrer Kultur und in den Islam zu bekommen. Vielleicht beim nächsten mal. In solch schönen Gebäuden, egal ob es der Petersdom, der Kölner Dom, die Hagia Sophia, die Blaue Moschee oder die Süleymaniye-Moschee ist, dort herrscht immer eine gewisse Atmosphäre die einen dazu bringt, mal einen kurzen Moment inne zu halten und die Ruhe zu genießen. Ob nun eine höhere Macht dahinter steht und an wen man letztendlich glaubt, es ist immer etwas Besonderes.

Die Sonne schien gerade so schön, also haben wir uns vor der Moschee auf eine Parkbank gesetzt. Eine Gruppe Japaner kam und fotografierte sich selbst und sonst alles was ihnen vor die Linse kam. Manchmal auch in unmöglichen Positionen vor einem heiligen Ort. Drei Männer saßen an den Waschbänken und wurden natürlich auch abfotografiert. 


Uns haben sie auch gefragt, aber wir haben dankend abgelehnt.
Dann sind wir weiter gelaufen und an der Sucht-Gasse vorbei gekommen, wie wir später im Reiseführer gelesen haben. Früher, wurde dort Opium und Haschisch verkauft, heute nur noch Souveniers.
Da ich unbedingt mal zur Landspitze unterhalb des Topkapi-Palastes wollte und wir noch genug Zeit hatten, sind wir dort hin spaziert. Dort wo ich hinwollte, ans Meer, war eine riesige Baustelle. Macht nichts, dafür sind wir am Parkrand auf die lange Terasse gengangen und erhielten einen so wundervollen Ausblick, dass ich John ganze 1,5 Stunden genervt habe, wie schön es doch ist. Man sitzt dort auf , von der Sonne angewärmten Holzstühlen direkt am Geländer mit einem Meerblick, den man wohl selten in Istanbul so ungestört genießen kann. Dann brachte uns der Kellner einen Tablett mit zwei übereinander gestellten Kännchen, zwei Teegläser, einem Siebchen und Zucker. Zuerst nahm er das Sieb, hielt es über eines der Teegläser und schüttete aus dem oberen Kännchen eine recht dunkle dampfende Flüssigkeit zu einem Drittel hinein. Danach folgte aus dem unteren Kännchen heißes Wasser. Endlich wussten wir auch, wieso die Männer auf dem Markt immer 2 gestapelte Kännchen verkauften. Im oberen ist konzentrierter Tee und im unteren das Wasser um das Konzentrat zu verdünnen. Man erhält leckeren türkischen schwarzen Tee in dem nur noch 2 Stück Zucker fehlen.

Den Tee also genüsslich schlürfend, die Sonne im Gesicht, eine samfte Brise um die Nase wehend, saßen wir dort am Bosporus und genossen den Blick auf die vorbei fahrenden Fähren nach Asien, Fischerboote und Containerschiffen, die in die große Einfahrt in Richtung schwarzes Meer fuhren. Auch die asiatische Seite konnte man sehr gut anshenen. Einfach wundervoll! Mein Gesicht ist jetzt noch ganz warm. :)
Wir schlenderten wieder zurück durch den Gülhane Parki und zu unserem Stammlokal. Nach einem gemütlichen Mittagessen hatten wir immer noch zwei Stunden Zeit uns die Zeit zu vertreiben. 


Also Richtung Saltanahmet Parki auf der Suche nach einer sonnigen Bank. Zwischen der Blauen Moschee und der Hagia Sophia war ein ganzer Platz mit Bänken. Dort tummelten sich ein paar Katzen, saßen die Einheimischen und genossen die restlichen Sonnenstrahlen genau wie wir.
Um 16 Uhr wurde es langsam frisch und wir holten im Hotel unsere Koffer. Bis zum Taksim, wo unser Bus zum Flughafen abfuhr, war es nicht lange. Die Busfahrt durch die Abenddämmerung war recht unterhaltsam. Auf dem Weg raus aus der Stadt kamen wir an einer Menge Polizisten vorbei, die überall herum standen, manche mit Gewehr in der Hand und immer mit Blaulicht durch die Gegend fahrend. Zu Johns freudiger Überraschung fuhren wir über die große Brücke nach Asien und hatten von dort aus noch einmal einen herrlichen Blick auf die Stadt. Wann man aus der Stadt heraus ist kann man schlecht sagen. Fast die ganze Strecke zum Flughafen, ca. 50km, fuhren wir an Häuserkomplexen und Hochhäusern, ja manchmal sogar Wolkenkratzern vorbei. Irgendwo müssen ja schließlich die 13 Millionen Menschen wohnen. Jetzt haben wir immer noch drei Stunden bis zum Abflug.
Istanbul ist eine wundervolle Stadt. In einer Woche kann man sich in Ruhe alles ansehen und an manche Orte sogar zwei mal gehen. Manche Sachen sind gewöhnungsbedürftig und manche Dinge wird man als Deutscher nie verstehen.
Istanbul ist immer eine Reise wert.

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