Tag 4 - Der Schuhputzer, der Dolmabahce-Palast und die Shoppingstraße

Heute sind wir mit der Tram vom Sultanahmet über den Fluss nach Kabatas und mit der Metro weiter zum Taksim-Platz gefahren. Der Taksim ist ein großer Kreisverkehr mit ein paar Statuen in der Mitte. Von dort aus wollten wir zu Fuß zum Dolmabahce Palast laufen.
Gesagt getan. Vorbei am Hyatt und Ritz Carlton. Das Ritz hat sogar einen Orange gekleideten Wachmann an der "Hofeinfahrt" stehen. Sehr schick! Uns kam ein Schuhputzer entgegen der eine Schuhbürste verlor, kurz nach dem er an uns vorbei gelaufen war. John, nett wie er ist, hob die Bürste auf und gab sie dem Schuhputzer zurück. Ich lief weiter. Nach 10 Metern drehte ich mich um. Zum Dankeschön wollte der Mann John die Schuhe putzen und John ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Also bin ich hin und nachdem er mit Johns Schuhen fertig war, waren meine dran. Der arme Schuhputzer hat wohl eine hochschwangere Frau zu Hause wie er mir erzählte. Aha. Irgendwie schien das ganze den orange gekleideten Ritz-Mann zu stören und fing eine Tirade an zu schimpfen (man muss kein Türkisch können um zu wissen worum es da ging) während mein zweiter Schuh darauf wartete weiter eingeschmiert und poliert zu werden. Er gab uns zu verstehen, das er jetzt aufhören musste meine Schuhe zu putzen und John gab ihm ein kleines Trinkgeld. Auch wenn das jetzt ein abgekartetes Spiel war, gab der Schuhputzer uns zu verstehen, dass wir mitkommen sollen, damit er meinen zweiten Schuh zuende putzen konnte. Das hat er dann auch gemacht und sich im Namen seiner Frau und dem Baby bei uns bedankt.

Am Besiktas-Stadion vorbei sind wir zum Dolmabahce-Palast gelaufen. Der Eintritt da ist schon etwas viel. Ganze 80 Teelöffel für 2 Personen um den Palast und den Harem anzugucken. Es gibt in dem recht großen Park um den Palast herum einen Crystall-Pavillion.  Pinke Plastik-Überzieher an und bloß keine Fotos machen. In einem Wintergarten kann man dort Kristallfiguren angucken. Der Harem ist ziemlich groß und auch dort muss man Pinke Schlüpper über ziehen und bloß keine Fotos machen. Schade eigentlich. Dort standen sehr schöne und sehr alte Möbel vom Sultan und seinen Frauen. Außerdem waren dort die ganzen Zimmer der Frauen, sowie die Bäder und das Sommer- und das Winterschlafzimmer des Sultans. Fast überall waren riesige Kristallkronleuchter und Teppiche. Im Palast selber, wurden die Gäst empfangen. Und wir: Plastikschlüpper an und immer noch keine Fotos machen. Schade, das war wirklich das beeindruckenste Gebäude. Eine Treppe mit einem Kristallgeländer unter einem Glasdach. So wunderschön, dass man als Frau gerne mal in einem passenden Kleid dort hinunter schreiten möchte. Die große Halle übertraf alles und war schon fast das ordentliche Eintrittsgeld wert. Die Halle mit einer Fläche von über 2000 m², einer Kuppelhöhe von 36 Metern, dem größten Teppich von über 100m² und einem Kristall-Kronleuchter der über 1,5 Tonnen wiegt. Die Kuppel war wundervoll bemalt in bunten Farben, die Säulen erstreckten sich bis zur Decke und die Balkone rings herum der Halle sind kunstvoll verziert. Auf den vier Balkonen standen früher das Orchester, der Chor und Wachmänner. Der Balkon über dem Thron des Sultans war immer leer. Aus Respekt vor dem Sultan, stand dort nie jemand, da niemand höher sein sollte als der Sultan. Da wir nur wenige in der Besuchergruppe waren, konnten wir uns nicht zwischen den anderen vertsecken und trotzdem ein paar Fotos schießen, das hätte sich wirklich gelohnt. Sagt sogar John :)
Raus aus dem Palast und wieder Richtung Stadt. Dort wollten wir zum Hafen laufen, über die Brücke und zurück in "unser Viertel" Sultanahmet. Ab von der Touristenstraße, liefen wir so daher. Die Sraße lies irgendwann vermuten in einem sehr herunter gekommenen Viertel gelandet zu sein. Man konnte dort Perüken kaufen und endlich sah ich mal eine Frau, die auf Pflastersteinen Absätze von mindestens 12cm trug. Was sagt einem das? Als erstes die Straßenseite wechseln. Gut für mich, Pech für John. Eine kleine Straße weiter, landeten wir nämlich auf der Haupt-Shoppingstraße. Wer hätte das gedacht? :) Also rein ins Shoppingcenter und "Füße aufwärmen" :) . Die Klamotten im H&M-Style überzeugten mich nicht wirklich und ich wollte Johns Geduld in diesem ziemlich vollen Shoppincenter nicht überstrapazieren. Nach ein paar weiteren Läden, in der Hoffnung hübsche Teegläser zu finden, liefen wir endlich Richtung Hafen um über die Brücke zurück zu kommen. Die Brücke ist eigentlich auch schon eine Sehenswürdigkeit. Auf beiden Seiten stehen Angler, die ihre Routen übers Geländer halten und kleine Fische fangen, die man dort auch kaufen kann. Ein kleiner türkischer Tee zum Tagesausklang und wir waren wieder am Hotel.

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